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Das Geschlecht der Aufensteiner läßt sich bereits im 13.Jahrhundert belegen Heinrich II. und seine Söhne Konrad III. und Heinrich III. waren mit dem Grafen von Tirol eng verbunden.

Am Beginn des 14. Jahrhunderts errichteten sie in ihrer Stammburg Aufenstein eine doppelgeschossige Burgkapelle. Unter der Landesherrin Margarete  Maultasch belagerte 1335 der Burggraf von Tirol die Burg Aufenstein und nahm sie ein, zerstörte sie aber nicht. Maultasch überließ die Burg Aufenstein Heinrich von Rottenburg als Lehen. Nach neuerlicher Belagerung und teilweiser Zerstörung war sie aber weiterhin bewohnbar. 1342 erhielt sie Engelmar von Villanders als Lehen, verlor sie aber 1347 wieder; 1349 wurde die Burg an die Herren von Katzenstein verkauft. Sie wechselte mehrfach den Besitzer und verfiel immer mehr, Im Jahre 1477 wurde an die Burg eine Katharinenkirche angebaut.

Der Untere halbe Bauhof, heute beim "Rassn" genannt, Außerweg Nr. 12, und der Obere halbe Bauhof, heute beim "Kathreinstöckl" genannt, Außerweg Nr. 13, gehörten bis zur Zerstörung der Feste Aufenstein als landwirtschaftliches Gut dorthin, wobei auch das "Mesnergut", [Außerweg Nr. 11] von heute inbegriffen war.

Der Bauhof hatte für den Lebensunterhalt der Schlossbesitzer aufzukommen. Wenn auch grundherr-schaftliche Abgaben und Zehenteinnahmen die Nahrungssorge der Burg teilweise deckten, so musste doch die eigene Meierei für den Milch-, Fett- und Eierbedarf aufkommen.

Nach der Zerstörung der Feste Aufenstein ging der Bauhof um 1416 in den Besitz der Familie Stolz über. 1487 wurde der Bauhof unter der Familie Stolz aufgeteilt.



Jakob Zach, den man "Rasse" nannte, bekam den Unteren Bauhof, heute beim Rasse [Außerweg Nr. 12]. Ende des 17. Jahrhunderts wird als Besitznachfolger wieder ein Jakob Stolz genannt.

Beim Oberen halben Bauhof erscheint 1521 der letzte Besitzer der Familie Stolz, und zwar Hans Stolz. Dieser muss den Oberen halben Bauhof verkauft haben, da anschließend vier andere Besitzer erscheinen. Erst um 1570 und 1621 [er] scheinen wieder die Stolz als Besitzer auf dem Hof*).

Gertrud Stolz, die Schwester von Erasmus war zum Zeitpunkt des Todes des Vaters (Januar 1703) schon verheiratet mit Blasius Farbmacher in St. Kathrein. Das Paar wohnte im Außerweg Nr. 13 (Kathreinstöckl). Blasius hatte den Hof von seinen Eltern Andrä  Farbmacher und Maria Stäckler geerbt.

Andrä Farbmacher war Schreinermeister. Ob Blasius denselben Beruf hatte, ist nicht bekannt. In diesem Hause wohnte nach dem Tod ihres Mannes wahrscheinlich auch Maria Fidler, die Mutter von Gertrud und Erasmus.

Die Kirche St. Kathrein wurde 1718 renoviert. Dabei wurden drei Medaillons mit Fresken angebracht. Das Medaillon über dem Altar zeigt das Martyrium der hl. Katharina. Dieses Medaillon wurde von Blasius Farbmacher, dem Ehemann von Gertrud Stolz, gestiftet.



Alte Heimat Tirol

Aufenstein in St. Kathrein (Wipptal)

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*) aus NAVIS, Die Geschichte unseres Navistales, Herausgeber Gemeinde Navis, dort: aus den Hausblättern des Konrad Egg