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Die Regierung versucht z.Zt. Ein Gesetz zu verabschieden, dessen angeordnete Veränderungen die CO2-Emission der Häuser durch die Heizungsanlagen in den Häusern vermindern soll. Insbesondere soll die Verwendung von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas vermieden werden. Zur Durchführung dieses löblichen Unterfangens gehört natürlich, dass der Bevölkerung gangbare und bezahlbare Alternativen angeboten werden.


Als Allheilmittel ist die Wärmepumpe Favorit.

Die Wärmepumpe braucht zum Betrieb elektrischen Strom. Physikalisch bedingt ist, dass der Stromverbrauch, je nach Einsatzort etwas unterschiedlich, etwa 1/3 des Stromverbrauchs beträgt, die eine rein elektrische Heizung verbrauchen würde. Mit einer Kilowattstunde elektrischer Energie kann man verlustfrei 860 cCal Wärme erzeugen. Über die Wärmepumpe (man muss noch mit Umwandlungsverlusten rechnen) ca. 2500 cCal. Der Strompreis bewegt sich z.Zt. (im günstigsen Fall) um 30 Cent/kWh. 1 Liter Heizöl kostet z.Zt. ca. 90 Cent, damit lassen sich (Umwandlungsverluste eingerechnet) ca. 9000 cCal Wärme erzeugen, also das 3,6fache wie mit 1 kWh. Damit wäre der Betrieb über die Wärmepumpe geringfügig teurer als der Betrieb mit Öl. Dass der verwendete Strom nicht nur aus umweltfreundlicher Energie stammt sei hier mal vernachlässigt, der Anteil von grüner Energie wird in Zukunft noch steigen.


Aber, es gibt Probleme, die nicht zu vernachlässigen sind:

Technisch bedingt kann eine Wärmepumpe nur etwa 50° Vorlauftemperatur erzeugen, das reicht bei den vorhandenen alten Heizungsanlagen nicht aus. Man kann dem gegensteuern durch den Einbau neuer Heizkörper oder, noch besser, durch den Einbau einer Fussbodenheizung. Weiterhin ist möglicherweise eine Hausdämmung und der Ersatz der Fenster erforderlich. Welche Folgekosten diese Maßnahmen bei alten Häusern nach sich ziehen, kann man schätzen, für viele Althausbesitzer ist das nicht bezahlbar. Übrigens: Wenn man aus anderen Gründen solche Maßnahmen schon durchgeführt hat, verringert sich auch der Wärmebedarf bei Öl- oder Gasheizungen, was auch schon eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes bedeutet.


Viel gravierender ist der Engpass in der Stromversorgung. Das vorhandene Leitungsnetz reicht nicht aus um den Strombedarf zu decken, der gebraucht wird, wenn alle Häuser mit Wärmepumpen versorgt sind. Dieses Problem hätte man vor der Vorstellung des Gesetzes klären müssen. Ein erforderlicher Netzausbau ist teuer und extrem langfristig.


Als weitere Alternative wird die Versorgung mit Fernwärme durch die Kommunen ins Spiel gebracht. Diesen Komplex hätte man vor der Durchpeitschung des „Heizungsgesetzes“ klären müssen. Dies scheint mehr ein Ablenkungs- und Beschwichtigungsmanöver zu sein. Wer die Arbeitsweise der öffentlichen Hand beobachtet und die (zugegeben) schwierige Infrastruktur im ländlichen Raum kennt, sieht in dieser Maßnahme überhaupt kein Mittel, was die dringenden Probleme löst.


Schlussfolgerung: Bei einem Anteil der Häuser in der Bundesrepublik Deutschland am CO2-Aufkommen von 0,8 % des weltweiten Aufkommens gäbe es andere Stellschrauben zur Rettung des Weltklimas und man sollte sich mehr Zeit nehmen, um die Probleme erst zu durchdenken und erst dann durchzuführen. Das Gesetz ist in der jetzigen Form so nicht durchführbar.